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P&P Thabor: Infos zur Gründungsgeschichte der Akademie

Nachdem der Große Krieg gewonnen und mit der Verlautbarung A466 eine rechtliche Grundlage für freie Magierakademien errungen war, machte sich die federführende Magiervertreterin Rona Ragala umgehend daran, die Gründung dieser Akademien voranzutreiben.

„Die Freiheit der Zauberei wurde mit Tinte geboren. Doch mit Hammer, Mörtel und Stein wird sie verewigt werden!“

Ragala bereiste eineinhalb Jahre das Land von Odo, um die lokalen Zauberbünde zu vernetzen und starke Knotenpunkte einer zukünftigen Magiergesellschaft anzulegen. Egal wo ein magiebegabtes Kind geboren werden würde, es sollte in einer nahen Akademie Ausbildung und Geborgenheit finden. Ragala selbst wollte am südlichsten Ende des Reichs, im Fürstentum Listrien und weit weg vom Kern des Reichs, eine eigene Akademie gründen. Auch wenn es Bedenken gegenüber diesem diplomatischen Manöver gab, sich so weit vom Kaiser zu entfernen und das neu gewonnene Vertrauen zu gefährden, erwarb Ragala im Jahre 325 an der Südküste Listriens in der Nähe der verruchten Hafenstadt Satsui einige Gebäude und ließ sie umbauen.

Ebenfalls in Listrien lag das Solgebirge, aus dem einer der treuesten Versorgungsoffiziere der magischen Streitmacht Ragalas stammte: Garvin Talus. Dieser beherrschte eine Magie, die Erde, Stein und anderen Stoffen Leben einzuhauchen vermochte. Diese Golemmagie wurde seit Jahrhunderten geheim unter den Baumeistern und Gesteinsforschern im Solgebirge weitergegeben und sollte nun helfen, die hohen Akademietürme zu errichten, die Ragala vorschwebten. Sie ernannte Talus zum Obersten Baumeister und innerhalb von wenigen Wochen segnete sie seine Baupläne ab.

In den Schlachten des Großen Krieges wurden viele Zauberer zu Helden, aber ebenso viele fielen auf den Schlachtfeldern. Doch kaum ein Name tat sich so unter den vielen Kriegshelden hervor wie Munka Dia Tavatoma. Man munkelt, dass viele Gefechte überhaupt nur durch die strategische Brillanz dieser Magierin und ersten Generälin von Ragala gewonnen werden konnten. Doch sie hasste den Krieg und wollte sich nach all dem Blutvergießen ihrer eigentlichen Leidenschaft, der Erforschungen von Hellsichtsmagie, widmen. Ein ruhiger Ort, fernab von Kampf und Tod, war alles, was sie wollte. Ragala verprach ihrer alten Kameradin, mit der sie unzählige Kämpfe Schulter an Schulter geschlagen hatte, diesen Wunsch in ihren Akademiemauern zu erfüllen, und ernannte sie zu ihrer Prima Magistra.

Nicht jeder Zauberer war von dem Konzept der Magierakademien überzeugt und Ragala verbrachte viele Monate damit, verschiedene Zaubererälteste von ihrer Idee zu überzeugen. Doch ein Zauberer drängte sich ihr förmlich auf. Die werdende Akademieleiterin war bestens vernetzt und dachte, alle Zauberbünde zu kennen, aber der Mann, der eines Tages auf sie zutrat, war ihr völlig unbekannt. Natürlich kannte sie nicht jeden einzelnen Zauberer, aber diese Gestalt war ihr so fremd, wie es Zauberer der normalen Bevölkerung sein müssen. Seine Kleidung, Zauber, sogar wie er sprach, machten aus diesem Mann den ersten Zauberer, dem Ragala nicht sofort vertraute: Ellinard Haraz. Doch sein Eifer, eine Akademie für alle Aspekte der Magie zu gründen, stand dem Ragalas in nichts nach. Und auch die Fähigkeiten von Haraz faszinierten sie so sehr, dass sie einwilligte, mit ihm die Akademie aufzubauen.

Auch wenn es eine Akademie für Magier werden sollte, brauchte Ragala auch profane Unterstützung: Geld, ihre Bauvorhaben, Personal und Ausstattung zu bezahlen. Ein wohlhabender Freiherr, der sich schon während des Krieges solidarisch gegenüber den Zauberern zeigte, war Arbolo von Egan. Als Ragala ihn besuchte, erkärte er sich schon vor der Begrüßung dazu bereit, den Aufbau der Akademie finanziell zu tragen.

Und so fanden sich die fünf Gründer der neuen Akademie Rona Ragala, Garvin Talus, Monka Dia Tavatoma, Ellinard Haraz und Arbolo von Egan im Jahre 329, sieben Jahre nach dem ersten Transmagischen Konvent, mit allen Reichs- und Magiervertretern zusammen, um ihre Unterschriften unter die Gründungsurkunde der Magierakademie Thabor zu setzen. An diesem Tag wurden mit Thabor, Antan und Die Karbo-Gesellschaft die drei ersten Magierakademien der Geschichte gegründet.

Obwohl auf dem Gelände schon ein paar Jahre lang gebaut wurde, bezogen die ersten Lehrer, Forscher und Studenten eine Baustelle. Doch sie hatten das erste Mal in ihrem Leben Boden unter den Füßen, der allein ihnen gehörte und auf dem sie ohne Angst, verfolgt zu werden, ihrer Magie nachgehen konnten: Die Forschung wurde aufgenommen, die ersten Klassenzimmer eingerichtet, weitere Magier wurden als Lehrer angeworben und als erste Lehrzweige wurden die Fakultäten Golemmagie unter Garvin Talus und Hellsichtsmagie unter Monka Dia Tavatoma gegründet.

Arbolo von Egan lebte einige Jahre an der Akademie, bevor er zurück in sein Anwesen nach Egan zog. Er versorgte die Akademie nicht nur mit den nötigen Geldmitteln, sondern erarbeitete auch mit seinem Bruder Olobar, einem geschätzten Rechtsgelehrten, das komplexe Akademierecht, das die Abläufe, Nachfolgeregelungen, Prüfungsleitlinien, Lehrbefugnisse und sonstige Regelungen des Akademielebens festhielt.

Innerhalb kürzester Zeit verfasste Ellinard Haraz sein Werk „Grenzenlose Pforten - eine Einführung“, das selbst die erfahrenen Magister beeindruckte und feierlich als erstes Buch mit dem Thaborer Siegel in die neu eröffnete Bibliothek gestellt wurde. Die in diesem Buch beschriebene, nicht ungefährliche Technik, auch ohne verfügbare Astrale Kräfte zaubern zu können, setzte sich rasch durch und wird noch heute in Thabor jedem Schüler beigebracht.

Doch schon bald zeigte sich, wie teuer die Freiheit der Akademie erkauft wurde, denn mit den Magiern kamen auch die Inquisitoren an die Akademie, die im Namen des Kaisers die penible Einhaltung der Gesetze und den reichswohlfördernden Betrieb an der Akademie durchsetzen. Unter allen Zauberern geriet vor allem Ellinard Haraz immer wieder mit dem Akademieinquisitor aneinander, der Einblick in seine Forschung verlangte. Allen Schlichtungsversuchen Ragalas zum Trotz spitzte sich der Konflikt zu und Haraz kehrte 332, nur drei Jahre nach ihrer Gründung, der Akademie den Rücken und wurde nie wieder
gesehen.

Im Laufe der Jahre versammelte Ragala immer mehr Talente um sich und konnte Zapun Sugori für die Akademie gewinnen, der eine neue Fakultät für Tiermagie gründete. Drei Jahre später wurde unter Dekanin Kasiva Lixus die Alchemiefakultät eingeweiht und somit die heutigen vier Fakultäten Thabors vervollständigt:

Golemantie - Hellsichtsmagie - Tiermagie - Alchemie

Nachdem sie selbst dreißig Jahre lang Akademieleiterin von Thabor war, ernannte sie ihre Tochter Kaya zur Nachfolgerin. Kaya Ragala wurde mit 24 Jahren zur jüngsten Akademieleiterin der Geschichte und leitet sie bis heute. Im Jahre 363 starb Rona Ragala im Alter von 67 Jahren. Nach ihrem eigenen Wunsch wurde sie in der Gruft von Thabor beigesetzt und sämtliche Magier des Reichs kamen zu ihrer Bestattung, um sich von der Frau zu verabschieden, die allen Magiern ihre Freiheit geschenkt hatte.

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